Die Serie «Post-it» besteht aus zwei Elementen. Einerseits sind dies verschiedene, auf Leinwand getuftete Bilder aus Wolle und andererseits gehört zu jedem Tufting jeweils ein bemaltes Post-it Zettelchen.
Einige der Tuftings sind auf Keilrahmen aufgezogen, einige sind Teppichskulpturen für den Boden und einige hängen im Raum, weil ihre Rückseite auch gestaltet ist.
Bilder: Moritz Schmid, Dirk H. Moens & Chico Artworks
Bleibt beim Malen Farbe übrig, trage ich diese auf Post-it Zettelchen auf. Dort bin ich frei und ungehemmt und entdeckt im immer gleichen Format neue Farb- und Formkombinationen. Schicht für Schicht entwickeln sich die kleinen Gemälde über Monate weiter. Ähnlich wie in meinen Cahier d’Artistes. Eine Auswahl dieser erst so unbedeutenden Farbnotizen habe ich in meiner neusten Arbeit in grosse und bunte Gemälde aus Wolle übersetzt. Durch diese intermediale Arbeitsweise und durch die Vergrösserung verändert sich der Blickwinkel auf die gesammelten Farbnotizen; wir zoomen heran.
Das „Tuften“ liegt zwischen dem Handknüpfen und der industriellen Teppich-Produktion. Die Wolle kann in die Pistole eingefädelt und diese dann wie ein Pinsel über eine Leinwand geführt werden. Verschiedene Pistolen erzeugen unterschiedliche Oberflächenstrukturen. Die zweidimensionalen Farb- und Formkompostitiosebene wird dadurch um eine weitere, dritte, topographische Dimension erweitert: ein neuer Bildraum wird erschaffen.
Die Post-it Serie wurden an der KUNSTpause23 in der Chollerhalle in Zug vom 20.4 bis 23.4.2023 ausgestellt.
